Die Geschichte eines Weingutes, das ursprünglich als Jagd gegründet wurde, verspricht explosive Pointen- und die finden wir hier auch. Clos du Caillou wurde 1895 gegründet, als Élie Dussaud sich dort niederließ und einen alten Keller errichtete. Es begann als Jagdrevier und diese Geschichte führte ironischerweise dazu, dass es bei seiner Gründung in den 1930er Jahren aus der Appellation Châteauneuf-du-Pape ausgeschlossen wurde.
Als die Regierungsexperten 1936 im Clos ankamen, um das Land für seine Aufnahme in die neue Appellation zu inspizieren, trafen sie auf bewaffnete Aufseher, die ihnen mitteilten, dass sie nicht willkommen seien! Dies ist der Grund für den scheinbar unerklärlichen Platz in der Appellationskarte von Châteauneuf-du-Pape.
Inzwischen ist aus dem „Jagd-Weingut“ die, mit viel Herz von Sylvie Vacheron geführte, Kellerei Le Clos du Caillou geworden. Sie hat durchaus immer noch 9 ha Rebflächen im Châteuaneuf-du-Pape, aber inzwischen auch 45 ha in der Appellation Côtes-du-Rhone.
Verkostet habe ich nun den jungen 2016er Le Caillou Côtes-du-Rhone, eine Cuvée der Rebsorten Grenache (90%) und Syrah Mourvèdre und Counoise. Die Reben für diesen Wein sind bis zu 60 Jahre alt und stehen auf sandigem Boden. Die Rebsorten wurden einzeln vergoren und nach der Assemblage 2 Monate im Zementtank gereift. Das Aromenspiel von reifen Sauerkirschen, Brombeeren wird begleitet von leicht erdigen Aromen. Die kühle Frische der Mineralität wird durch weiche Schokoladenanklänge abgerundet.
Der Le Caillou Côtes-du-Rhone animiert durch sein leichtes Mundgefühl und seine feine Säure, das weiche Tannin und das warme Finish hinterlassen ein entspannendes Gefühl. 90/100 Punkte.